Oviken Ost: Gar kein Käse

Bester Kuh- und Schafmilchkäse

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In Oviken, einem kleine Dorf in der Kommune Berg (Jämtland), wird vorzüglicher Käse hergestellt. Die kleine Käserei nennt sich Oviken Ost und stellt unglaublich gute Produkte aus Schaf- und Kuhmilch her. Zeit einen Augenschein zu nehmen.

Nur schon die Lage ist vielversprechend. (Foto; Andrea Ullius)

Leider hat Oviken Ost seinen Betrieb eingestellt. Das ist sehr bedauerlich, da sie eine tollen Käse produzieret haben. Damit Oviken Ost nicht ganz in Vergessenheit gerät, lass ich den Artikel hier so stehen, wie ich ihn geschrieben habe.

Wenn man oft in Schweden unterwegs ist, dann bewegt man sich hin und wieder auch abseits der Hauptrouten. Speziell, wenn es um regionale Spezialitäten geht, dann ist mir kein Weg zu weit. Und so bin ich der Empfehlung eines Insiders gefolgt und habe die Käserei von Oviken Ost besucht.

Meine Anreise erfolgte von Lofsdalen, einer Tourismusdestination nahe der norwegischen Grenze. Hier fand ich die typische Fjälllandschaft vor. Karge Hügel mit wenig Vegetation, wie man sie aus den alpinen Gegenden kennt.

Fruchtbare Böden für gute Milch

Die Gegend um Oviken war dann da pure Gegenteil. Saftige Wiesen, grasende Kühe, Obstbäume, Mischwälder. Spontan kamen mir Bilder aus Skåne oder der Schweizer Voralpen in den Sinn. Somit war mir auch klar, dass die Grundlage für guten Käse gegeben war. Je reichhaltiger der Boden und das Futter der Tiere, desto besser wird der Käse.

Auf dem Hof von Oviken Ost angekommen, begrüsste mich der Chef Robert Åkermo persönlich. Er zeigte sich hocherfreut, dass ich mich für die Käserei interessierte, meinte aber, dass seine Frau Kristina besser Auskunft geben könne, als er. Er sei für den Hof verantwortlich, sie für die Käserei. Und er schwärmte schon mal sicherheitshalber für unseren Schweizer Käse: Du bist ja mit grossartigem Käse verwöhnt in den Alpen.“

Linn bei der Arbeit. (Foto: Andrea Ullius)

Geräte und Gefässe aus meiner Heimatstadt

Da Kristina noch bei den Nachbarn war, setzte ich mich in die Küche zu den Mitarbeitenden, die gerade Fika machten. Selbst verständlich gab es Brot, Käse und Kaffee mit eigener Milch. Ein Top-Start in das Käseabenteuer. Eine der Mitarbeiterinnen, Linn Alde`n war sehr neugierig und wollte alles zu meiner Person und meinem Projekt schwedenhappen.ch wissen. Also begann ich zu erzählen.

Mitten in den lebhaften Gesprächen tauchte dann Kristina auf und nahm mich mit auf einen Rundgang durch die Produktion. Die Käserei ist nicht riesig, aber modern ausgerüstet. Und, man glaubt es kaum, die Geräte stammen von einem Hersteller aus meiner Heimatstadt Chur. Die Firma Grob ist spezialisiert auf den Bau von hochwertigen Geräten und Behältern für die Käserei. Das war nun natürlich sehr lustig, denn die beiden Åkermo’s kannten dadurch Chur. So schweifte das Gespräch etwas ab.

Käserei-Knoff-Hoff aus Chur. (Foto: Andrea Ullius)

Vielseitige Käseproduktion

Zeit über den Käse zu sprechen. Grundsätzlich verarbeitet Oviken Ost zwei Sorten von Milch. Kuhmilch und Schafmilch. Im Juni, als ich da war, wurde nur Kuhmilch zu Käse verarbeitet. Dies hat seinen Grund. Die Schafe waren trächtig und um den 20. Juni sollten ca. 200 Junge auf die Welt kommen. Dies geschieht alles draussen auf der Weide. Bis Ende August bleiben die Lämmer bei der Mutter und säugen. Ab September werden die Schafe wieder gemolken und die Schafkäseproduktion kann wieder beginnen.

So sieht der Käse „frisch“ aus. (Foto: Andrea Ullius)

Oviken Ost stellt ganz unterschiedliche Käse hier. Nebst den klassischen Hartkäsen mit verschiedenen Aromen und Reifegraden (z.B. Kümmel), werden auch diverse Grünschimmelkäse sowie Feta produziert. Dazu kommen weitere Molkerieprodukte, wie Joghurt, Butter, Sauermilch und Ricotta.

Die richtige Verarbeitung und Lagerung erfordert viel Feingefühl und zum Teil auch Glück. Aktuell haben sich in einer Produktion Bakterien angesiedelt, die den Käse ungeniessbar werden lassen. Da macht man sich dann auf die Suche der Ursache. Oft ist es einfach ein Problem der Milch.

Und so sieht der Käse aus, wenn er „fertig“ ist. (Foto: Andrea Ullius)

Ruhm und Ehre für Oviken Ost

Das Duo Åkermo ging bis vor ein paar Jahren anderen Berufen nach. Kristina arbeitete als Tierärztin und Robert war Agronom. Vor einigen Jahren entschieden sie sich dann, den Hof, der bereits in Familienbesitz war, zu übernehmen und Oviken Ost aufzubauen. Dass sie das hervorragend machen, zeigen die vielen Diplome und Auszeichungen, die sie mit ihren Käsen gewonnen haben. Unter anderem gewannen sie dreimal Gold beim World Cheese Award. Tadellos, kann man da nur sagen.

Ein kleiner Teil der Produktion von Oviken Ost. (Foto: Andrea Ullius)

Dass die Molkerei-Produkte von Oviken Ost tatsächlich erstklassig sind, sieht man auch daran, dass viele Top-Restaurants Käse von Kristina und Robert beziehen. Dabei sind keine Geringeren als das Noma in Kopenhagen (das leider schliesst), das Grand Hotell in Stockholm, der Operakällaren in Stockholm und natürlich das Fäviken von Magnus Nilsson in Järpen.

Damit auch du dienen Käse von Oviken Ost kaufen kannst, betreiben Robert und Kristina Åkermo einen kleinen Hofladen. Öffnungszeiten und Kontakt findest du auf der Webseite. Gerne erzählt dir das sympathische Paar auch über ihre Käseproduktion.

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Autor des Artikels

Andrea Ullius
DROGIST - AUTOR - BLOGGER UND SCOUT Vom Norden begeistern, am Rest der Welt interessiert. Schreibt vorwiegend in und über Schweden, Skandinavien und die Schweiz. Ich schreibe auf www.schwedenhappen.ch und www.ullala.ch Freischaffender Autor für NORDIS MAGAZIN, NORDCAMPER und NORDLAND MAGAZIN und weitere. MEMBER of DEUTSCHER VERBAND DER PRESSEJOURNALISTEN. MEMBER OF SWISS TRAVELCOMMUNICATORS. AMBASSADOR of SKANDINAVIEN.LIVE.