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Plane jetzt deine Dalarna Reise! Dalarna wird oft als Miniaturausgabe von Schweden bezeichnet. Die mittelschwedische Provinz bedient viele Klischees, die über das skandinavische Land kursieren, und das zu Recht. Doch Dalarna hat auch ein paar Ecken und Erlebnisse zu bieten, die nicht jeder kennt.

Für eine Dalarna Reise gilt: „Wer Dalarna kennt, kennt Schweden“. Ich selbst bezeichne diese Region gerne als das „Schweden Schweden“. Denn diese malerische Provinz in Mittelschweden ist für vieles verantwortlich, was ich und sicher auch du an Schweden so lieben. Da sind die opulenten und sehr traditionellen Midsommar-Feiern, die handgeschnitzten und verzierten Dalahästar und nicht zu vergessen all die roten, mit Falurödfärg bemalten Schwedenhäuser. Die Mutter aller Skilanglaufveranstaltungen, der Vasaloppet, ist hier ebenso zu Hause wie die in ganz Schweden berühmten Künstler Anders Zorn und Carl Larsson und das Knäckebrot.

Alle dies findest du im Osten von Dalarna zwischen Borlänge und Mora. Hier sind die Wiesen saftig, die Wälder dicht und die Vegetation üppig. Je westlicher und nördlicher du dich in Dalarna auf Abenteuersuche machst, desto unbekannter, aber auch spektakulärer wird Dalarna. Hast du gewusst, dass hier der älteste Baum der Welt, der höchste Wasserfall und die südlichste Samisiedlung Schwedens zu finden sind?

Du findest auf meiner Webseite noch einen weiteren Artikel über Dalarna. Darin beschreibe ich die Highlights dieser wunderbaren Region.

Ein lauschiger und gemütlicher Beginn deiner Dalarna Reise

Meine Reise nach Dalarna-Neuland beginnt in Tyngsjö, irgendwo im Niemandsland an der Grenze zu Värmland. Hier lernte ich Annina und Björn Gurtner kennen. Sie kommen aus der Schweiz und haben mitten in der Pandemie einen Campingplatz mit Stugas und Stellplätzen direkt am Wasser des Tyngsjön gekauft. Björn und Annina betreiben ein kleines Café, in dem man etwas Leckeres essen und sich mit den anderen Gästen unterhalten kann. Der Campingplatz liegt mitten im Bikeparadies ⇢ «Biking Dalarna». Die Rundtour «Grundrämmen» beginnt und endet am Campingplatz. Hier stehen auch Werkzeug für kleine Reparaturen und eine Waschgelegenheit für Fahrräder zur Verfügung. Die Gurners haben zudem verschiedene Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgeschildert. Natürlich habe ich mir ein Kanu ausgeliehen und bin am Ufer entlang zur Tyngsjö kapell gepaddelt. Für einmal habe ich aber auf die Angelrute verzichtet, denn mein Plan für das Abendessen bestand aus der Dalarna-Spezialität Falukorv, zubereitet auf dem Feuer direk neben meinem Stellplatz am See. 

Fäbodar , die Almen Schwedens

Bereits mein erster Tag im Westen meiner Dalarna Reise hat mir gezeigt, dass es hier eher ruhig und beschaulich zu und her geht. Die Besiedlung ist spärlich, die Orte weit auseinander und Menschen sieht man meistens nicht in unangenehmer Menge. 

Ich habe schon oft von den sogenannten Fäbodar gehört. Ein Fäbod ist vereinfacht gesagt das, was bei uns in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Alm mit oder ohne Sennerei ist. Das Prinzip ist das gleiche. Im Sommer werden die Kühe, Ziegen, Schafe und Pferde auf die Alm getrieben, um dort den Sommer zu verbringen. In dieser Zeit wurde im Tal das Heu eingebracht, damit die Tiere im Winter genug zu fressen hatten. Die Fäbodar wurden meist von den Frauen und Kindern bewirtschaftet. Sie waren auch für die Milchverarbeitung in der Sennerei zuständig.

Ein wunderschöner Ort ist Bastbergets Fäbod, 15 Kilometer südlich von Mockfjärd. Im 19. Jahrhundert lebten hier zeitweise 100 Haushalte mit 600 Tieren. Bastberget wurde 1550 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, hat also über 470 Jahre auf dem Buckel. Heute wird der Hof im Sommer von acht Familien gemeinsam bewirtschaftet, damit die Tradition weiterleben kann. Viele der historischen Gebäude sind in Privatbesitz und werden als einfache Ferienhütten genutzt. 

Ich parke mein Wohnmobil auf dem offiziellen Parkplatz und spaziere gemütlich durch die wunderschöne Landschaft. Auch hier merke ich, wie schön dieses Dalarna ist. Die Pferde kommen neugierig an den Zaun, um den Eindringling zu begutachten, die Kühe halten gemütlich ein Nickerchen im Schatten der Bäume und aus den Hütten begrüssen mich die Menschen mit einem friedlichen «Hej». ⇢ www.bastberget.se

Während der Fäbod von Bastabgerget wunderschön, aber eher ruhig ist, herrscht bei Karl-Tövåsen ein reges Treiben. Diesen Fäbod habe ich auf dem Rückweg Richtung Süden besucht und konnte so noch einmal richtig in dieses Dalara-Feeling eintauchen. Rund um das Sommercafé kann man bei der Butter- und Käseherstellung zuschauen. Acht Kühe, acht Kälber, sechs Schweine und vier Ziegen sind zu sehen. Auch Kaninchen und Katzen tummeln sich auf dem Hof. Klar, dass Karl-Tövåsens fäbod ein wunderbarer Tummelplatz für Kinder ist. Und wenn man dann im Sommercafé bei einem leckeren Stück Kuchen mit frischer, selbst geschlagener Sahne sitzt, kann man sich der Urlaubsstimmung kaum noch entziehen. ⇢ www.karltovasensfabod.se

Blumen und Sommerkaffees auf der Dalarna Reise

Als ich in Dalarna war, strahlte die Natur in allen Farben. Die Wiesen und Gärten der Schweden blühten in allen Farben. Gelb, rot, blau, irgendwie ist in Dalarna den ganzen Sommer über Midsommar. Kein Wunder, dass man in dieser Zeit am liebsten draussen in einem der märchenhaften Sommercafés sitzt. Eines der schönsten befindet sich in Dala-floda. Stell dein Auto an der imposanten Holzbrücke ab und spaziere zu Hjort-Olârs kafé. Es liegt direkt neben dem Heimatmuseum. Der Kuchen und das Gebäck sind einfach köstlich. Du sitzt in einem wunderschönen Garten zwischen Blumen und Pflanzen. Normalerweise ist das Café samstags und sonntags geöffnet. Im Sommer auch unter der Woche. ⇢ www.hjortolarskafe.com

Ein weiteres tolles Kaffee, das Sie auf Ihrer Tour durch den Westen von Dalarna besuchen sollten ist die Ryggåsstugan . Auch hier können Sie in einem lauschigen Garten direkt am Wasser die Seele baumeln lassen. Speziell zur Mittagszeit ist die Ryggåsstugan äusserst beliebt, denn die Tagesgerichte sind preiswert und lecker. In unmittelbarer Nähe finden Sie auch ein Waldarbeiterdorf mit Feuerstelle und schönen Wanderwegen. ⇢ www.ryggasstugan.com

Das Mekka des Wintersports auch im Sommer

Auch für Skifahrer bietet Dalarna grosses Kino. Im Winter sind Sälen und Idre die absoluten Wintersport-Hotspots. Unzählige Skilifte, Langlaufloipen, Motorschlittenpisten und touristische Einrichtungen ziehen Menschen aus ganz Schweden, aber auch aus dem nahen Norwegen an. Im Sommer geht es hier wesentlich ruhiger zur Sache. Vor einigen Jahren war das Gebiet praktisch „tot“. Doch in den letzten Jahren ist hier neues Leben eingekehrt. Man kann herrliche Fahrradtouren durch das Fjäll machen, mit dem Kanu oder Kajak die Flüsse hinunter paddeln und sogar das eine oder andere gute Restaurant hat geöffnet. Besonders empfehlen kann ich das Restaurant «Frö». Es verwöhnt seine Gäste mit raffinierten Gerichten, die mit Zutaten aus Dalarna zubereitet werden. Ich kann dir sagen, die Bergforelle war aromatisch im Geschmack und fest in der Konsistenz. Einfach köstlich. ⇢ www.frorestaurang.se

Etwa auf halbem Weg zwischen Sälen und Idre liegt Särna. Hier habe ich mich zwei Tage aufgehalten. Unterwegs habe ich bei «Bosse and Friends» Halt gemacht. Auf diesem Hof gibt es Elche, Rentiere, Ziegen und Huskies. Alle Tiere sind zahm und dürfen gestreichelt werden. Die Führungen durch die Farm dauern etwa zwei Stunden.

Etwa 30 Minuten westlich von Särna liegt der Nationalpark Fulufjället. Er hat eine Fläche von 467,5 km² und wurde 2002 gegründet. 82,5 km² des Nationalparks liegen auf norwegischem Gebiet. Der Fulufjället Nationalpark ist einer der abwechslungsreichsten und spektakulärsten in Schweden. Er ist auch ein Vorbote dessen, was den Schwedenbesucher weiter nördlich in Lappland erwartet. Von tiefen Wäldern geht die Vegetation fliessend in eine karge Fjälllandschaft über. In den klaren Bergseen spiegeln sich die vereinzelten Birken. Das mächtige Hochgebirgsplateau aus Sandstein mit seinen steilen Hängen öffnet den Blick weiter nach Dalarna und Norwegen.

Dass Wanderer im Fulufjället auf ihre Kosten kommen, versteht sich von selbst. Die Wanderrouten sind schier endlos und die Infrastruktur mit Hütten und Rastplätzen ist gut ausgebaut. Mehrtagestouren sind problemlos möglich. Aber auch für Tagesausflüge mit der ganzen Familie ist der Nationalpark Fuluifjället eine gute Wahl. Im Naturum (Besucherzentrum) gibt es eine Ausstellung über Natur und Tiere im Fjäll und alle Informationen, die man für einen gelungenen Aufenthalt im Park braucht. ⇢ www.sverigesnationalparker.se

Fast schon obligatorisch ist eine Wanderung zum Njupeskär. Mit 93 Metern ist er der höchste Wasserfall Schwedens. Der Weg vom Naturum zum Wasserfall ist ca. 4 km lang und führt über Stege durch den Wald, vorbei an lauschigen Bächen und Mooren mit mystischem Farbenspiel. Steht man auf der Plattform unterhalb des Njupeskär, sieht man die Wassermassen über die Felsen stürzen und wird von einer leichten Gischt eingenebelt. Je nach Windverhältnissen kann es etwas feucht werden. 

Und dann ist da noch Old Tjikko, mit 9550 Jahren der älteste Baum der Welt. Die Gemeine Fichte(Picea abies) steht etwas oberhalb des Wasserfalls. Das hohe Alter bezieht sich allerdings nicht auf den ganzen Baum, sondern nur auf die Wurzelstruktur. Diese kann neue Stämme hervorbringen, wenn die alten absterben. Der Stamm des Old Tjikko hat nur ein paar hundert Jahre auf dem Buckel.

Forstwirtschaft und Verteidigung auf der Dalarna Reise

Auf dem Rückweg vom Nationalpark Fulufjället lohnt sich ein Stopp beim «Lomkällan Särna skogsmuseum». Das Wald- und Forstmuseum zeigt in einer eindrucksvollen Freiluftausstellung, wie die Waldarbeiter früher lebten und wie die Forstwirtschaft bis in die 1960er Jahre organisiert war. Ich war fasziniert, mit welchen Werkzeugen das Holz bearbeitet und mit welcher ausgeklügelten Technik die Flösser betrieben wurden. Beeindruckend fand ich auch, wie die Waldarbeiter lebten. Von Saus und Braus keine Spur. Es war harte körperliche Arbeit, die auch viele Entbehrungen mit sich brachte. Auf einem gut begehbaren Rundwanderweg kann man sehr viele historische und authentische Gebäude sehen und auch betreten. Die meisten sind mit Ausstellungsstücken und wertvollen Informationen ausgestattet. ⇢ www.skogsriket.se

Direkt angrenzend an das Wald- und Forstmuseum befindet sich ein sehr gut erhaltenes ehemaliges Verteidigungssystem aus dem Zweiten Weltkrieg. Scans 211 wurde 1940 gebaut, als Deutschland zu Beginn des Krieges in Norwegen einmarschierte. Von Särna aus sind es nur wenige Kilometer bis zur norwegischen Grenze. Bei einem Rundgang durch die Anlage kann man Unterkünfte, Gefechtsstände und Schützengräben besichtigen. Auch eine sehr grosse Panzersperre gehört zur Anlage.

Nach dem spannenden Spaziergang durch diese geschichtsträchtige Anlage stärkte ich mich im Museumscafé, bevor ich den Särna Gammelgård unten am See bei der alten Kirche besuchte. Dieser alte Bauernhof wurde 1760 von Busk Per Jonsson erbaut und bis 1936 bewohnt. Er war eine beliebte Übernachtungsstation für Kutscher, die Waren zwischen Schweden und Norwegen transportierten. Informationen über diese und andere Sehenswürdigkeiten in Särna gibt es unter ⇢ www.sarnaturism.se.

Zurück nach Süden zu Gitarren und harten Steinen

Nachdem ich mich im Nordwesten Dalarnas umgesehen hatte, zog es mich wieder in den Süden. Als Route wählte ich den Weg zum Siljansee. In Älvdalen nutzte ich die Gelegenheit, zwei ganz besondere Museen zu besuchen. Als Musikliebhaber wollte ich unbedingt das «Hagströmmuseet» besuchen. Hagström war Schwedens grösster Hersteller von Musikinstrumenten. Über 50 Jahre lang lieferte die Firma von Älvdalen aus Akkordeons, E-Gitarren und Verstärker in die ganze Welt. 700’000 Akkordeons, 130’000 Gitarren und 70’000 Verstärker wurden hier produziert. Zeitweise waren über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Im Museum kann man die Geschichte von Hagström bildlich und akustisch erleben und das Foto mancher prominenter Musiker ist zu sehen. ⇢ albinhagstrom.se

Nicht minder spannend ist ein Besuch im Porfyrmuseet. Porphyr ist ein sehr hartes vulkanisches Gestein, das wegen seiner Härte auch Diamant von Dalarna genannt wird. Porphyr wurde sowohl für dekorative als auch für Gebrauchszwecke verwendet. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Älvdal-Porphyr entdeckt. Im Museum kann man genau sehen, wie der „Stein“ bearbeitet wurde. Die gesamte Anlage ist noch funktionsfähig und wird zu besonderen Anlässen in Betrieb genommen. Neben dem Museum ist auch die Umgebung einen Besuch wert. ⇢ www.visitdalarna.se

Zum Abschluss deiner Dalarna-Reise empfehle ich dir doch noch den Besuch eines klassischen Dalarna-Highlights. Wie wäre es mit Knäckebrot? In Stora Skedvi gibt es die Knäckebrotfabrik Skedvi Bröd. Hier kannst du live miterleben, wie das Knäckebrot auf traditionelle Weise im Holzofen gebacken wird. Neben der Bäckerei kannst du dich in der Markthalle mit regionalen Delikatessen eindecken und dich im neuen Restaurant für die Weiterfahrt durch Schweden stärken. ⇢ skedvibrod.se

Einen Artikel über Skedvi Bröd habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben. Hast du gewusst, dass es hier einen Bezug zu ABBA gibt? In meinem Artikel findest du die Auflösung.

Gut zu wissen für deine Dalarna Reise

Damit du dich auf dieser Dalarna Reise schnell zurecht findest, habe ich dir die wichtigsten Informatione hier am Schluss zusammengestellt. Selbstverständlich ist die Liste nicht vollständig. Lies auch meine anderen Artikel über Dalarna und schau auf der Webseite von Visit Dalarna vorbei.

Anreise

Mit dem Flugzeug idealerweise nach Stockholm. Alternativ auch nach Karlstad. Mit dem Auto von Stockholm via Västerås nach Ludvika (ca. 3 Stunden) oder von Karlstad nach Fredriksberg (ca. 2 Stunden).

Übernachten Camping

Tyngsjö Vildmark
Tyngsjö Stugby 6, SWE 786 94 Äppelbo
⇢ www.tyngsjovildmark.com

Nås Camping
Storängsvägen 14, SWE-786 93 Nås
⇢ www.nascamping.com

Stöten Camping
Grundforsen, SWE-780 67 Grundforsen
⇢ www.stotencamping.se

Särna Camping
Särnavägen 106, SWE-790 90 Särna
⇢ www.sarnacamping.se

Älvdalens Camping
Ribbholmsvägen 26, SWE-796 31 Älvdalen
⇢ www.alvdalenscamping.se

Säters Camping
Fritidsvägen, SWE-783 90 Säter
⇢ www.saterscamping.se

Übernachten Hotel

Snöå Bruk
Snöån 9, (Eingang Skistadion), SWE-786 92 Dala-järna
⇢ www.snoabruk.com

Gammelgården Hotell & Restaurang
Hallonvägen 1, SWE-780 67 Sälen
⇢ www.gammelgarden.se

Polhem Bed & Breakfast
Krongårdsvägen 15, SWE-791 61 Falun
⇢ www.polhembedandbreakfast.se

Infos und Links für deine Dalarna Reise

Visit Dalarna
⇢ www.visitdalarna.se

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