Skåne ist die südlichste Region Schwedens. Man nennt sie auch die Kornkammer Skandinaviens. Das Klima ist mild, der Boden fruchtbar und so wundert es nicht, dass speziell die Lebensmittelproduktion in Süden enorm wichtig ist. Heute fahren ich an den südlichsten Punkt Schwedens, mache mich auf die Suche nach schwedischen Weinen und lerne einen ökologischen Bauernhof kennen.
Gestärkt vom tollen Frühstück im Abbekås Hotell & Hamnkrog fahre ich los. Ich bin nun ganz im Süden des Landes angekommen. Würde man von hier weiter übers Meer fahren, dann wäre Deutschland die nächste Destination. Es verwundert deshalb auch nicht, dass in dieser Region die Fähren nach Deutschland abfahren.
Der südlichste Punkt in Schweden
Der südlichste Punkt in Schweden nennt sich Smygehuk und ist natürlich ein Besuchermagnet. 55 Grad 20 Minuten und 3 Sekunden, südlicher geht es nicht in diesem Land. Früher, so um 1600, war Smygehamn, der Ort zu dem Smygehuk gehört, ein wichtiger Fischerort. Kein Wunder, denn die Lage für Handel und Transport war ausgezeichnet. Der Strand von Smygehuk besteht aus gewaschenen Kalksteinen in allen Grössen und Formen. Vorsicht, die können zum Teil recht scharfe und spitzige Kanten haben. Rund um Smygehuk gibt es einige weitere Dinge zusehen. Der Leuchtturm (hier kann man übernachten) zeigte früher den Schiffen den Weg, im Köpmansmagasinet kann man Kaffee trinken und Tonarbeiten der einheimischen Künstler kaufen, und natürlich gibt es einen Markstein, der den genauen südlichsten Punkt markiert.
Smygehuk
55.337340, 13.359589
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Hällåkra macht Wein in Skåne
Ich fahre weiter und suche Wein. Ja, du hast recht gehört, in Schweden gibt es Wein. Nicht viel, aber immerhin. Das verhältnissmässig milde Klima und die lange Anbausaison in Skåne sind perfekt für Weinanbau. Immer mehr Winzer produzieren hier knusprig, komplexe Weine. Dass die Winzerei in Skåne an Bedeutung gewinnt, zeigt auch, dass es sogar eine „Route du Vin“ gibt.
Eine der Vorzeige-Winzereien ist das Gut Hällåkra. Die Familie Hansson produziert auf 6,5 Hektaren Land etwa 20’000 Flaschen Rot- und Weisswein, sowie Schaum- und Süsswein. Die ältesten Reben auf Hällåkra sind in erster Linie Hybridreben, entwickelt aus den klassischen Sorten, welche speziell geeignet sind für ein kälteres Klima und eine kürzere Vegetationsperiode. Unter diesen Hybriden sind die vorherrschenden Arten die blaue Rondo Traube und die grüne Solaris Traube. Im Jahr 2008 begann das Gut auch die klassischen Sorten von Pinot Noir, Pinot Gris und Auxerrois zu pflanzen.
Leider kann man auf dem Weingut keinen Wein „ab Fabrik“ kaufen. Der Handel von Alkohol ist in Schweden ausschliesslich dem staatlichen Systembolaget vorenthalten. Man muss den Wein von Hällåkra dort bestellen. Auf dem Hof kann man den Wein jedoch degustieren und vor Ort im Restaurant trinken.
Hällåkra Vingård
Hällåkravägen 47
SWE-231 72 Anderslöv+46 410 280 00
http://www.hallakra.com/index_eng.htm
http://www.systembolaget.se55.465214, 13.362762
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Foteviken das Paradies für Nachwuchswikinger
Ohne Wein im Gepäck fahre ich weiter zum Fotoviken Wikingermuseum. Foteviken ist eine der grossen Attraktionen, wenn es um dieses Volk geht. In der Sommerzeit leben hier in der Tat viele Leute, die nach alten Sitten und Gebräuchen ihr Tagwerk verrichten. Auch viele Studentinnen und Studenten lassen sich in die Lebensweise der Wikinger einführen. Wirklich ein super eindrückliches Erlebnis diese authentische Wikingersiedlung mit Museum. Und ganz wichtig: Wikingerhelme haben keine Hörner. Nie! Nachfolgend könnt ihr meinen Artikel über Foteviken lesen.
Fotevikens Museum
Museivägen 27,
SWE-236 91 Höllviken+46 40 33 08 00
info@foteviken.se
www.fotevikensmuseum.se55.428380, 12.951989
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Skanör-Falsterbo mit Traumstrand
Jetzt will ich mich endlich in die Sonne legen. Dazu fahren ich an den Strand von
Skanör-Falsterbo. Hier findet man traumhaften Sandstrand. Der Sand ist so fein, dass er auch für die Glasproduktion verwendet wird. Es ist einfach herrlich durch die Dünen zu spazieren und dabei den warmen Sand unter den Füsse zu spüren. Hin und wieder kann es etwas windig sein, aber die Meeresluft macht das mehr als wett.
Bevor ich mich zu sehr an das Strandleben gewöhne, gehe ich auf eine Fika ins Falsterbo Strandbad. Hier gibt es nebst viele Leckeren eine Kunsthalle mit wechselnden Ausstellungen und im ersten Stock ein Naturum. Das interaktive Infocenter zeigt spannende Dinge über Vögel und die Vogelbeobachtung. Mit modernsten Visualisierungsmethoden können schon Kinder viel Wissenswertes über Zugvögel erfahren, die auf der Halbinsel halt machen.
Falsterbo Standbad / Naturum
Strandbadsvägen 30
SWE-239 42 Falsterbo+46 40 635 44 00
http://vellinge.se/falsterbo-strandbad55.393031, 12.850506
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Ängavallen, der ökologische Vorzeigebetrieb
Heute schlage ich mein Nachlager im Gutsbetrieb von Ängavallen auf. Und ich nehme es vorweg: was die hier machen ist ökologisch vorbildlich und nachahmenswert. Ängavallen besteht aus drei Elementen: Landwirtschaft, Restaurant, Hotel. Das Hotel ist in zwei Gebäuden untergebracht und umfasst 20 Räume. Nebst Doppelzimmern gibt es auch kleine Appartments mit vier Betten für Familien oder Gruppen. Alle Zimmer sind wunderbar gemütlich eingerichtet und bieten einen hohen Standart. Als kleines Willkommensgeschenk erwartet jeden Besucher eine Praline und ein kleines Fläschchen selber gemachten Portwein. So geht das. Was es sonst noch über Ängavallen zu berichte gibt, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen.
Ängavallens Gård
Ängavallens väg 17-9
Norra Håslöv
SWE-235 91 Vellinge+46 40 42 32 50
angavallen@angavallen.se
www.angavallen.se55.439980, 13.032038
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Es ist nun Zeit, das Hotelzimmer aufzusuchen, den letzten Schluck Portwein zu nehmen und mich für Teil 3 der Tour durch Skåne fit zu machen. Da besuche ich die zwei wichtigsten Orte der Region, nämlich Lund und Malmö. Und hier ist zur Nachlese Teil 1 meiner Skåne-Reise.
Teil 1
Teil 3
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