Wo Rauch ist, ist auch Feuer sagt man. Im Restaurant Ekstedt in Stockholm trifft das bis aufs kleinste Detail zu. Gekocht wird nur mit Feuer und Erzeugnissen daraus. Wer einen Elektro- oder Gasherd sucht, ist auf dem Holzweg. Und Holz ist natürlich auch ein gutes Stichwort.
(Update, Dezember 2019)
„Zu gleichen Teilen mit Birke und Leidenschaft halten wir die Flammen immer wieder lebendig“. So kündigt sich die Speisekarte im Ekstedt an. Das Restaurant der gehobenen Klasse bietet mehr als gutes Essen. Alleine das Ambiente ist ein Erlebnis. Ich habe mich vom ersten Moment an verzaubern lassen und diese Neuentdeckung mit allen Sinnen genossen. Unterdessen habe ich das Restaurant Ekstedt schon drei Mal besucht.
Feuer das Element des Ekstedt
Erlesene Zutaten werden über der Feuerstelle, im Holzofen oder auf dem Holzofen zubereitet. Heisse Kohlen und Schornstein Rauch ist das wichtigste Werkzeug des Ekstedt. Man kann noch so lange suchen, man findet keinen Gasherd, keine Elektroplatten und schon gar nichts, was mit Induktion zu tun hat. Gekocht und komponiert wird mit natürlicher Wärme, Russ, Asche, Rauch und Feuer. Mit anderen Worten, genau wie in alten Zeiten. Ursprünglich, archaisch, jedoch innovativ. Man kann sagen, dass das Ekstedt zurück zum Ursprung des Kochens geht. Ekstedt ist das Gegenteil von futuristischer Molekularküche.
Durch Feuer und Rauch werden Aromen kreiert, die mich bei jedem Bissen überraschen. Die Röstaromen schmecken sehr intensiv und die Raucharomen wirken höchst subtil. Auch die Lebensmittel sind sehr ursprünglich. Die Basis kommt aus dem Meer, dem Wald, den Wiesen und Feldern. Der Fokus liegt auf saisonalen Produkten. Bei meinem letzten Besuch im Dezember 2019 durfte ich diverse Kohlarten geniessen. Sehr spannend.
Aromen, Textur, Zutaten passen perfekt
Aktuell kann man im Ekstedt zwischen einem 6-Gang und einem 4-Gang Menü auswählen. Bevor es mit dem ersten Gang lost geht, werden sehr spannende kleine Happen aufgetischt. Mir persönlich haben alle Gänge bestens gemundet. Die Harmonie von Texturen, Aromen, Temperaturen und Geschmacksrichtungen war nahe an der Perfektion. Ganz toll war der Hummer mit Sellerie und Vogelbeeren, oder die Jakobsmuschel mit Pfifferlingen und Zuckertang. Der Höhepunkt war für mich er Hauptgang mit Rentier, Schwarzwurzeln und Quitten. Dazu wurde eine flüssige Korianderbutter gereicht. Toll.
Die Speisekarte wechselt mit den Jahreszeiten und die Gerichte richten sich nach Verfügbarkeit der perfekten Produkte der jeweiligen Saison. Die Weinkarte ist genauso ehrgeizig, wie die Küche. Alle Weine sind einzigartig und tragen ihre eigene Geschichte. Die Empfehlungen der Weinbegleitung haben perfekt zu meinen Speisen gepasst. Das aktuelle Menü ist auf der schlicht gehaltenen Webseite des Ekstedt ersichtlich.
Das Interieur des Eksted ist in typischem skandinavischen Design gehalten. Es dominieren Erlenholz, Leder, Kupfer, Kalkstein und Fachwerk. In sich ist im Ekstedt alles stimmig. Besonders toll ist, dass man bei der Zubereitung der verschiedenen Gerichten zuschauen kann. Es stehen sogar einige Sitzplätze direkt am Tresen zur Verfügung.
Was mir im Ekstedt auch besonders gut gefällt ist das sehr kompetente und unkompliziert Team das in der Küche und im Service wirkt. Die Abläufe wirken geschmeidig, ohne gespielt zu wirken. Die Mitarbeitenden sind jung, freundlich und mit Freude am Werk.
Kleines Fazit: Zum ersten Mal habe ich das Ekstedt im Juni 2015 besucht. Da galt das Lokal noch als Geheimtipp. Unterdessen gehört das Restaurant zum den absoluten Topadressen in ganz Schweden. Im aktuellen White Guide (2019) ist das Ekstedt in den Top 10 gelistet. Gerade weil das Konzept des Restaurants aussergewöhnlich ist, ist ein Abend bei Niklas Ekstedt und seinem Team ein unvergessliches Erlebnis.
Restaurant Ekstedt Humlegårdsgatan 17 114 46 Stodkholm +46 (0)8 611 12 10 HTTP://EKSTEDT.NU
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